Eines der Schwerpunktthemen in der Zahnmedizin sind Erkrankungen rund um das Zahnfleisch, wie die Erkrankung der Gingiva oder eine Parodontitis, aktuelle Behandlungsansätze dazu sowie ihr Zusammenhang mit Allgemeinerkrankungen.
Gingivarezessionen, das heißt freiliegende, sensible Wurzeloberflächen, sind ein weit verbreitetes Phänomen, dessen Prävalenz mit steigendem Alter zunimmt [1]. Gingivarezessionen haben sehr unterschiedliche Ursachen. Dazu gehören unter anderem Zahnputztraumata – vor allem durch Schrubbtechnik beim Zähneputzen –, Entzündungen, orale Piercings oder intrasulkuläre Restaurationsränder. Auch kieferorthopädische Behandlungen können ein auslösender Faktor sein: Patient*innen haben im Anschluss daran bis zu fünfmal häufiger Gingivarezessionen [2]. Die damit verbundenen Probleme können vielfältig sein und reichen von empfindlichen Zahnhälsen (z.B. Kälteempfindlichkeit) über Zahnhalskaries bis hin zu gestörter Ästhetik.
Behandlung von Parodontitis
Bei der Wahl der Behandlung sollte es aus Sicht der Experten auch darum gehen, welche Wünsche die Patient*innen haben. Stehen ästhetische Aspekte im Vordergrund oder schreitet die Gingivarezession voran, ist ein chirurgischer Eingriff unter Umständen eher angezeigt. Zahnhalsfüllungen werden unter anderem bei Dentinhypersensitivität, Pulpanähe oder der Gefährdung der strukturellen Integrität des Zahnes durchgeführt. Auch das Alter der Patient*innen und weitere Faktoren wie Rauchen sollten bei der Behandlung von Parodontitis (auch als Parodontose bekannt) bedacht werden. Doch ganz unabhängig davon, ob die Gingivarezession nun kieferorthopädisch behandelt, chirurgisch abgedeckt oder mit einer Zahnhalsfüllung versehen wird: Die wichtigste Maßnahme in allen Fällen ist die individuelle Mundhygieneinstruktion. Denn, so die Experten, selbst die beste chirurgische Rezessionsabdeckung ist langfristig nicht stabil, wenn Patient*innen ihre Zähne und ihr Zahnfleisch zu heftig schrubben.
Auch die zielgerichtete Empfehlung geeigneter Produkte für die häusliche Mundhygiene kann die Gesunderhaltung des Zahnfleischs unterstützen und Dentinhypersensibilität lindern. meridol® Zahnpasta und Mundspülung mit der Kombination aus Aminfluorid und Zinnfluorid bekämpfen die Ursache von Zahnfleischentzündungen und fördern durch ihren antibakteriellen Effekt auf bestehende Plaque die natürliche Regeneration des Zahnfleisches. Zur Linderung von Dentinhypersensibilität können eine Zahnpasta und dazu ergänzend eine Mundspülung mit PRO-ARGIN® Technologie empfohlen werden, die zum Beispiel in elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL enthalten ist.
Zahnfleisch als Spiegel der Allgemeingesundheit
Extremer Mundgeruch, starkes Zahnfleischbluten oder Pigmentierungen in der Mundhöhle: Es gibt zahlreiche Allgemeinerkrankungen, die Spuren im Mund hinterlassen. Nach dem Motto „Man sieht nur, was man weiß“ (J.W. v. Goethe) kommt es aus Sicht der Experten zunächst darauf an, sich mit der normalen, gesunden Anatomie des Mundes vertraut zu machen, um entsprechende Anomalien überhaupt erkennen zu können. Anhand einer strukturierten Anamnese und Befundaufnahme kann das zahnmedizinische Fachpersonal auffällige Veränderungen so systematisch erfassen und dokumentieren. Besonderes Alarmzeichen ist ein rasches, aber schmerzloses Fortschreiten. Daher ist die Empfehlung im Zweifel besser einmal zu häufig als einmal zu wenig an medizinische Fachkolleg*innen zu überweisen. Nur so kann eine fundierte Diagnose gestellt und ggf. die notwendige Behandlung eingeleitet werden.
Quellen
[1] Susin C. et al. 2004, J Periodontol. 75 (10): 1377-1386.
[2] Renkema AM. et al. 2013, J Clin Periodontol. 40 (6): 631-637.